Foto:
|
Bernd Kasper / pixelio.de |
Seit nunmehr etwas mehr als drei Jahren führe ich regelmäßig Diskussionen rund um die Energiewende und ein Statement im Zusammenhang mit Windkraftanlagen höre ich immer wieder: „Irgendwo müssen die Dinger doch stehen“.
Dieses grundsätzliche Meinungsbild basiert im Wesentlichen auf dem Verständnis, dass die Windenergie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leistet bzw. leisten kann, denn nur dann ergibt diese Aussage überhaupt einen Sinn.
Die erste Skepsis bei meinen Diskussionspartner kommt allerdings sehr schnell auf, wenn ich die Zahl von etwa 25.000 Windkraftanlagen ins Verhältnis zur tatsächlich genutzten elektrischen Leistung - auf Basis der Lastganglinien der Strombörse in Leipzig - ins Spiel bringe.
Ein Anteil im unteren einstelligen Prozentbereich und das nahezu konstant über den kompletten Betrachtungszeitraum, lässt in der Regel niemanden mehr daran zweifeln, dass selbst eine wie auch immer geartete rabiate Vervielfachung der WKAs in Deutschland unsere konventionellen Kraftwerke nicht ersetzen kann.
Wir kommen dann sehr schnell zu dem Punkt, dass das primäre Manko von agilen Stromquellen wie der Windkraft, die nicht vorhandene Speichermöglichkeit ist. Etwa genau hier weicht die gerade aufgekommene Skepsis bei meinen Gesprächspartnern und in dem Noch-Befürworter keimt wieder etwas Hoffnung. „Das genau ist doch die Lösung“. „Richtig sage ich, genau das ist die Lösung, nur leider liegen hier Theorie und Praxis meilenweit auseinander“.
Ohne einen volkswirtschaftlich tragfähigen Ansatz diese essentielle Speicheranforderung zu lösen, bleibt hier der Wunsch Vater des Gedankens, und die Wahrscheinlichkeit, dass die hierzu notwendigen physikalischen Grundlagen überhaupt gelegt werden können, liegt mindestens mal mehrere Jahrzehnte in der Zukunft.
Wir brauchen aber jetzt eine Lösung!
Heute geht man von einer maximalen Laufzeit der WKAs von etwa 20 Jahren aus, das bedeutet, alle unsere 25.000 Anlagen werden dann gar nicht mehr in Betrieb sein um die Speicher zu füllen.
Warum also weiter auf ein Pferd setzen, dass das Rennen gegen die Zeit nicht gewinnen kann? Warum überhaupt unter diesen Rahmenbedingungen alle Bedenken gegen die Windenergie einfach wegwischen und Natur und Gesundheit vollkommen grundlos außer Acht lassen?
An diesem Punkt verstummen i. d. R. die Argumente meiner Diskussionspartner und Nachdenklichkeit macht sich breit.
Bei allem Respekt vor dieser Technologie, wenn sie unsere grundlegende Stromversorgung nicht ansatz- oder teilweise sicherstellen kann, ist sie der falsche Ansatz. Daran kann auch eine dicke Stromtrasse von Nord nach Süd nichts Entscheidendes ändern. Wir brauchen eine Energiewende mit Maß und Verstand.